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Winterzauber am Fuss des Fluebrigs

  • Autorenbild: Luftibus
    Luftibus
  • 23. Jan. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 24. Jan. 2021

Studen liegt nur 900 Meter über Meer und 30 Minuten entfernt vom Zürichsee. Dank seines Mikroklimas, einer malerischer Landschaft und eines engagierten Vereins bietet es beste Bedingungen für Langläufer.

Diese drei Damen nehmen es gemütlich-klassisch.


In den 1970er-Jahren fing der Langlaufclub Studen an, Loipen zu spuren. Das Gebiet im relativ flachen Schwemmland der oberen Sihl und der Minster etablierte sich bald als schneesicherere Alternative zu Einsiedeln. Heute gibt es fünf Schlaufen mit insgesamt 27 Kilometern Loipen für Skating und Klassisch (siehe auch Box).


2015 ist nahe des Dorfkerns das Nordic Haus entstanden. Oben befindet sich ein Restaurant, im Untergeschoss gibt es eine Garderobe mit Duschen. Dazwischen liegt Nordic Sports Schaad. Hier gibt es alles, was der Langläufer braucht – inklusive Vermietung von Ausrüstungen. Es können auch Kurse, Instruktionen und Beratungen gebucht werden.


Elegant und fast lautlos

Schneeweiss vor stahlblauem Himmel präsentieren sich die drei Fluebrig-Gipfel Wändlispitz (1970 Meter über Meer), Diethelm (2098) und Turner (2068), als wir am oberen Ende des Sihlsees nach links abbiegen. Der Wändlispitz trägt nach den starken Schneefällen ein extravagantes Kostüm: Er sieht aus wie ein Eisberg, der umzukippen droht.

Das Dorf Studen und dahinter der Fluebrig mit seinen markanten Zacken.


Das Fluebrig-Massiv ist nicht der einzige Anblick, der uns beim Ausflug zum Langlaufzentrum Studen erfreut. Der Pulverschnee glitzert in der Sonne. Auf den Dächern des schmucken Dörfchens und entlang der Strasse liegt über ein halber Meter Schnee. Langläufer gleiten elegant und fast lautlos an uns vorbei.


Bevor wir den Winterzauber von der Loipe aus geniessen können, haben wir eine Frage zu klären: Skating oder Klassisch? Skating ist schneller, technisch und körperlich anspruchsvoller. Meine Begleiterin war noch nie langlaufen, deshalb wollen wir einen Experten fragen.


Instruktor mit Wettkampferfahrung

Wir haben vorgängig bei Seppi Urschler, einem Nordisch-Kombinierer mit Wettkampf-Erfahrung, eine Lektion gebucht. Er empfiehlt uns, Klassisch zu laufen, weil dies einfacher sei. Nachdem wir Gewicht, Grösse und Schuhnummer genannt haben, erhalten wir die Ausrüstung.


Unser Interesse gilt dem Fell an der Unterseite der Skis, der sogenannten Steigzone. Das Fell besteht aus einer Mischung von Haaren einer Angoraziege (Mohair) und Nylon. Dieses Fell, kombiniert mit einer besseren Konstruktion des Skis, ist dafür verantwortlich, dass heute wieder mehr Langläufer im klassischen Stil unterwegs sind als vor ein paar Jahren.

Beim Instruktor Seppi Urschler sind wir in guten Händen.


Bis in die 1980er-Jahre hinein gab es nur Klassisch, ehe diese Technik durch Skating ergänzt und teilweise verdrängt wurde. Dies lag unter anderem am mühsamen Auftragen des klebrigen Steigwachses (anstelle des Fells). Die alternativen Schuppenskis hatten den Nachteil, dass sie langsamer glitten und ein unangenehmes Geräusch machten.


Diagonal und Doppelstock

Urschler sagt uns, dass wir leicht in die Knie gehen und auf unseren Schwerpunkt achten sollen, weil sonst schmerzhafte Stürze auf den Hintern drohen. In Begleitung unseres Instruktors laufen wir zuerst im Diagonal-Schritt, später im Doppelstock oder in kurzen Schritten bergauf.


Nach einer guten halben Stunde lässt uns Urschler allein ziehen. Wir laufen auf der Loipe 1 Richtung Sihlsee. Diese Strecke ist ideal für Anfänger, weil sie flach ist. Unsere Skis mit den Fellen funktionieren bestens. Sobald wir ein Bein stärker belasten, können wir mit viel Grip abstossen. Wenn wir beide Beine gleichmässig belasten, gleitet der Ski schnell und fast lautlos in der Spur.

Viel Platz und tolle Loipen.


Bei der Minster dreht die Loipe zurück Richtung Studen. Wir verfeinern unsere Technik und halten dann und wann die Landschaft auf einem Foto fest. Am Rand des Dorfes, bei einer malerisch verschneiten Kapelle, gleiten wir zügig eine Abfahrt hinunter. Nun sind wir am Ende unserer Runde – und überlegen uns schon, wann wir den nächsten Ausflug an diesen schönen Ort unternehmen werden.

 

27 Kilometer im Tal von Sihl und Minster


Loipen: In Studen gibt es fünf Loipenabschnitte mit insgesamt 27 Kilometer. Alle haben Spuren für Klassisch und Skating. Die flache Loipe 1 (5 Kilometer) führt von Studen Richtung Sihlsee. Wenig Steigung hat auch die Loipe 4 (5 km), die vom Nordic Haus Richtung Südosten führt. Die Loipen 2 und 3 (je 5 km) führen nach Unteriberg und Waag. Anspruchsvoller ist die Loipe 5 (7 km), die talaufwärts Richtung Golfplatz führt.


Miete oder Kauf der Ausrüstung, Skiservice, Kurse und Beratungen gibts bei Schaad Nordic Sports im Nordic Haus von Studen. www.schaad-nordicsports.ch


Loipenbericht, Webcam, Öffnungszeiten, Langlaufclub usw.: www.studen-sz.ch


Einkehr entlang der Loipen: Restaurant «Nordic Hus», Restaurant «Sportstübli», Studen; «Restaurant Sternen», Restaurant «Alpenblick» und «Seppel’s Pizzeria», Hotel «Rösslipost» alle Unteriberg.


Anreise: Zug nach Einsiedeln, Bus nach Studen Dörfli; Auto via Biberbrugg

 

Weitere Loipen in der Region Zürichsee/Walensee


Rickenloipe: Passhöhe Ricken, insgesamt 35 km – mit Nachtloipe (2 km), eine Kinderloipe (1 km) und die anspruchsvolle Höhenloipe Wissboden (12 km). www.rickenloipe.ch


Panoramaloipe Bachtel: ab Langlaufzentrum Amslen oder Gibswil, insgesamt 55 km – mit Nachtloipe (5 km) und Wanderloipe auf den Bachtel (9 km). www.panoramaloipe.ch

Flumserberg: ab Tannenboden/Madlis oder Prodalp, insgesamt 20 km – mit Hundeloipe (2 km). www.flumserberg.ch


Einsiedeln: ab Kloster (Schwedentritt), Trachslau oder Gross, insgesamt 53,1 km – mit Nachtloipe (4 km) und Erlebnisloipe für Kinder (2 km). www.schwedentritt.ch www.loipe-bolzberg.ch

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