Um zwei Seen auf zwei Rädern
- Luftibus
- 6. Juni 2020
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. Juni 2020
Die Runde um den Pfäffikersee ist bei Wanderern und Joggern sehr beliebt. Seit drei Jahren führt auch ein Radweg um das Juwel mit den natürlichen Ufern. Zusammen mit einer Runde um den Greifensee ergibt er einen stimmigen Sonntagsausflug.

Bei der Jucker Farm in Seegräben gibts Aussicht und gutes Essen.
Der neue SchweizMobil-Radweg mit der Nummer 210 führt um den Pfäffikersee. Er ist nur zwölf Kilometer oder eine knappe halbe Stunde lang. Damit aus der Runde ein würdiger Ausflug wird, erweitern wir sie an die Ufer des Greifensees.
Unsere Sonntagstour beginnen wir am Bahnhof Uster. Wir fahren durch den Stadtpark Richtung Niederuster, wo wir bei der Badeanstalt an den See gelangen. Hier beginnt die Runde um den Greifensee. Wie sein im Osten liegender kleiner Bruder ist auch er fast durchgehend von einem natürlichen und beeindruckend schönen Ufer umgeben. Möglich machte dies eine Schutzverordnung aus dem Jahr 1941, die 1994 verschärft worden ist.

Blühendes Rapsfeld bei Niederuster.
Weite Teile des Ufers sind für den Menschen nicht zugänglich, doch alle paar hundert Meter gibt es Lücken mit Badeanstalten, Stegen oder romantisch gelegenen Stränden. Am besten informiert man sich auf der Website der Greifensee Stiftung über die verschiedenen Seezugänge.
Altes Wehr und grosse Karpfen
Der offizielle Radweg führt grösstenteils der Strasse entlang. Weil mittags kaum Spaziergänger unterwegs sind, biegen wir vor Schwerzenbach nach links ab und folgen auf Kieswegen dem Seeufer. Beim Abfluss der Glatt legen wir einen Halt ein. Wir beobachten das alte Wehr mit den Holzschiebern und einen Schwarm Karpfen unter der Fussgängerbrücke.
Beim Rohrbach wechseln wir wieder auf den Radweg. Wir fahren auf einem Asphaltband durch mehrere blühende Rapsfelder. Am Südende des Sees stossen wir auf das Schild, das Englischsprechende ins Grübeln bringt. „Bad Egg“ weist auf die lauschige Badeanstalt hin. Amerikaner fragen sich hier, wer um Himmelswillen faule Eier kaufen würde.

Malerische Strände gibts in der Gegend von Maur.
Vor der Mönchaltdorfer Aa biegen wir nach rechts ab. Hier war früher der Kleinzoo Silberweide. Die Greifensee Stiftung hat dieses Areal in eine Naturstation umgestaltet. Im Besucherzentrum mieten wir einen Feldstecher und informieren uns über Pflanzen und Tiere in dieser Auen und Moorlandschaft. Auf einem Erlebnispfad gehen wir an Blumenwiesen, Hecken und Teichen vorbei.
Schlafende Eulen im Robenhuserriet
Vor Riedikon verlassen wir das Seeufer und gelangen ins Hügelland zwischen Mönchaltdorf und Wetzikon. Anstelle von Schilf und Sumpf sehen wir hier Rapsfelder, Viehweiden, Äcker und Obstplantagen. Nach der Durchquerung Wetzikons fahren wir ins Robenhuserriet und folgen den roten Wegweisern mit der Nummer 210 Richtung Pfäffikon. Wenig später sind wir beim Römerkastell. Vor 2000 Jahren sicherte diese Anlage die Strasse zwischen Kempraten und Winterthur.

Viele Velowege führen durchs Zürcher Oberland.
Am Fusse des Kastells hat eine Rangerin ihren Informationstisch aufgebaut. Sie informiert uns über die Wildschweine, die sich in dieser Region stark vermehrt haben. Sie zählt uns die Tiere auf, die wir in den Sümpfen und an den Ufern sehen können. In den Büschen bei der Aabachmündung (Robenhuserriet) könne man Waldohreulen beobachten, sagt sie.
Die Kalorien des Sonntagsbrunchs sind bald verbrannt. Also pedalen wir zügig nach Seegräben, wo wir Halt machen auf der Jucker Farm. Mit Blick auf den Pfäffikersee und die verschneiten Alpengipfel gönnen wir uns einen üppigen Zvieri (Knoblauchwurst, Salate, Berliner) mit guter Weinbegleitung (Sauvignon Blanc von Erich Meier).

Die beiden Zürcher Oberländer Seen lassen sich in einen schönen Tour umrunden. Bild Screenshot SchweizMobil
Eine Tour mit vielen Sehenswürdigkeiten
Route: Uster – Niederuster – Greifensee – Maur – Mönchaltdorf – Bertschikon – Wetzikon – Auslikon – Pfäffikon – Seegräben – Wetzikon.
Infos: Dauer 2 – 3 Std. (ohne Pausen); Distanz 45,2 km; Höhendifferenz 464 m aufwärts, 404 m abwärts.
Sehenswürdigkeiten: Diverse Strände, Stege und Badeanstalten an beiden Seen; Sumpfgebiet zwischen Schwerzenbach und Fällanden; Naturstation Silberweide; Sauriermuseum Aathal; Robenhuserriet; Römerkastell; Seebadi und Seequai Pfäffikon.
Einkehr:
Stallstube Maur, heimeliger Stall mit lokalen und saisonalen Spezialitäten. Schifflände Maur, gutbürgerlich, unter anderem gibts Felchen aus dem Greifensee.
Brüll!Bier’s Garten Pfäffikon, Flammkuchen, Brezeln und Weisswürste.
Jucker Farm Seegräben, hier gibts ein grosses Angebot an hausgemachten Spezialitäten und viele Spielmöglichkeiten für Kinder.
Anreise: ÖV nach Uster.
Rückreise: ÖV ab Wetzikon.
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