top of page
Suche

Sonnige Berge und schattige Tobel

  • Autorenbild: Luftibus
    Luftibus
  • 13. Juni 2020
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. Juni 2020

Im Frühtau zu sonnigen Bergen ziehen – und in der Mittagshitze in schattige und feuchte Tobel absteigen: Die Region um Wald bietet ideale Bedingungen für eine Sommerwanderung.

Zum Abschluss gehts ins angenehm klimatisierte Sagenraintobel.



Die zwischen Goldinger- und Tösstal gelegene Höchhand ist kaum bekannt. Erstaunlich, denn immerhin ist sie mit 1315 Metern der höchste Berg der Region, gut 200 Meter höher zum Beispiel als Etzel und Bachtel. Wenn die Kantonsgrenze zwischen St. Gallen und Zürich hier nicht einen unmotivierten Schlenker nach Westen machen würde, würde sie als höchste Zürcherin mehr Ruhm geniessen und dem Schnebelhorn (1292 Meter) vor der Sonne stehen.


Obwohl auf St. Galler Boden gelegen, ist die Gegend um die Höchhand das Wasserschloss des Kantons Zürich. In den Tälern darunter herrscht Nässe und Moos, das Rauschen der unzähligen Wasserfälle bildet den Soundtrack zu Wanderungen im Quellgebiet der Töss.


Frische Heidelbeeren

Zusammen mit einem Dutzend Pflegern steigen wir an der Station «Faltigberg/Höhenklinik» aus dem Postauto. Als einzige betreten wir nicht die Klinik, sondern folgen den Wegweisern zum Farner.

Der Weiler Chrinnen liegt unterhalb der Farneralp.


Wir gelangen auf ein Strässchen, das uns bald in eine idyllische Landschaft führt mit tollen Ausblicken auf die Glarner- und Innerschweizer Alpen. Wir kreuzen den Skilift Oberholz und gelangen nach dreiviertel Stunden auf die Farneralp. Wer später dran ist als wir (8.30 Uhr) kann hier schon mal einen Kaffeehalt machen.


Auf dem Weg zum Schwarzenberg ist Geschicklichkeit gefragt – die Aufmerksamkeit auf den Alpweiden gilt vor allem den sumpfigen Löchern und den vielen Kuhfladen. Mehr Freude machen uns die Heidelbeeren, die hier oben wild wachsen. Auf dem Kulm schauen wir einem Mann zu, wie er Schlafsack und Matte einrollt. Der Sternenhimmel sei genial gewesen, berichtet er.

Auf dem Weg zum Schwarzenberg.


Bedrohlicher als der Bergschläfer wirkt die Herde Galloway-Rinder, die wir auf dem Weg nach Schwämi durchqueren müssen. Hier bin ich froh um meine vierbeinige Begleiterin aus dem Appenzellischen. Sie kontert das Schnauben und Stampfen der Tiere mit Bellen und Scheinangriffen.


Höhle der Täufer

Bei Schwämi am Fusse des Tösstocks beginnt der schattig-feuchte Teil unserer Sommerwanderung. Hier steigen wir dem steilen Wanderweg entlang hinab zur Tössscheidi, wo die Hinder- und die Vordertöss zusammenfliessen. Wir folgen nun dem Weg, der auf der gegenüberliegenden Seite wieder bergauf führt. Nach einer Viertelstunde in diesem steilen Gelände erreichen wir die Brandenfelshöhle. Im 16. Jahrhundert diente sie als Zuflucht für die verfolgten Täufer.

Die Brandenfelshöhle liegt hinter einem Wasserfall.

Der direkte Pfad von der Höhle zur Wolfsgrueb ist teilweise schmal und rutschig, manchmal müssen auch Baumstämme überklettert werden. Nach der Wolfsgrueb folgt der krönende Abschluss: Das Sagenraintobel gehört zu den sehenswertesten Landschaften der Region. Ein halbe Stunde lang folgen wir dem Schmittenbach mit seinen romantischen Wasserfällen und Tümpeln. In der Bleichibeiz in Wald füllen wir unsere Mägen. Wer jetzt seinen müde gewordenen Beinen etwas gönnen will, ist hier an der richtigen Adresse: Gleich nebenan liegt das Bleichebad mit Pool, Sauna und Dampfbad.

Zuerst auf die Berge, dann in die Tobel. Bild Screenshot SchweizMobil

 

Land der 1000 Wasserfälle


Route

Faltigberg – Farneralp – Schwarzenberg – Höchhand – Schwämi – Tössscheidi – Brandenfelshöhle – Wolfsgrueb – Sagenraintobel – Wald


Infos

Dauer 5.5 Std. (ohne Pausen), Distanz 16.2 km, aufwärts 793 m, abwärts 1105 m

Varianten

Von Schwämi aus direkt zur Wolfsgrueb (Abkürzung)

Einkehr

Bergrestaurant Farneralp, Di und Mi geschlossen.

Restaurant Poo-Alp (liegt 15 Minuten abseits der Route), Boalp, Mi und Do geschlossen.

Bleichibeiz, Wald, täglich geöffnet.

Anreise

Zug/Bus nach Wald, Postauto nach Faltigberg/Höhenklinik


Rückreise

Zug/Bus ab Wald

Comentarios


bottom of page