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Die Sumpftour im Indian Summer

  • Autorenbild: Luftibus
    Luftibus
  • 21. Sept. 2020
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 22. Sept. 2020

Eine Wanderung von Stäfa nach Bubikon führt durch mehrere Sumpfgebiete und weitere intakte Naturlandschaften. Zum Abschluss gibts im Gasthaus Löwen ein Zvieri aus der Gourmetküche.

Der Lützelsee und das Lutikerried in der goldenen Herbstsonne.



«Es ist die Zeit, in der ältere Herren sehr sentimental werden – es ist nicht der Johannistrieb, es ist etwas anderes. Es ist: optimistische Todesahnung, eine fröhliche Erkenntnis des Endes.» In diesen Worten beschrieb Kurt Tucholsky im Jahr 1929 die Zeit zwischen Sommer und Herbst. Tucholsky liebte diese «fünfte Jahreszeit» so sehr wie keine andere.


Dunkelrote Früchte

Während unseres Ausfluges auf den südöstlichen Ausläufern des Pfannenstils stellen wir fest, dass Tiere zumindest in dieser Hinsicht gleich funktionieren wie Menschen. Die Milchkühe wirken ungewohnt elegant und sind äusserst gut gelaunt. Am Lützelsee posiert ein prächtiges Exemplar mit richtigen Hörnern fürs Foto und will dann gestreichelt werden. Ihre Kolleginnen liegen derweil weiter oben in der Wiese und blinzeln in die Sonne.


Ein Apfelbaum trägt seine dunkelroten Früchte vor einem stahlblauen Himmel, einige hat er schon in die Wiese fallengelassen. Wir heben ein paar davon auf, setzen uns in die Wiese und lassen die süssen Äpfel im Mund zergehen. Die Landschaft am Lützelsee wirkt surreal schön. Corona, Abstimmungen, Krise und Co. können uns mal.

Fallobst am Lützelsee.


Auch von den unschönen Anblicken der Zersiedelung bleiben wir auf der Tour zwischen dem Stäfner Lindenbänkli und dem Löwen in Bubikon weitgehend verschont. Zwischen Risi und Buechstutz gehen wir durch Wälder und über Wiesen. Bei der Seeweid wird der Blick frei auf das Ütziker Ried mit seinen vielen Weihern. Anschliessend durchwandern wir die Obstkulturen von Buen und Lutikon oberhalb von Hombrechtikon.


Im Hasel beim Lützelsee wären wir gerne in der Besenbeiz eingekehrt – doch an diesem vielleicht letzten Prachttag der heurigen fünften Jahreszeit sind alle Plätze auf der sonnigen Terrasse besetzt. Leer sind hingegen die grossen Vogelnester. Die Lützelsee-Störche, die hier im Frühling und im Sommer um die Wette klappern, sind entweder auf dem Weg in den Süden oder auf Nahrungssuche.


Zehn Naturschutzgebiete

Via Weiler Adletshusen erreichen wir den Reipenhof, wo wir in einem Gehege Pferde und Ponys sehen. Nach der Durchquerung des Altrüti-Waldes sehen wir mit dem Rietbacher Riet die vierte Sumpflandschaft des Tages. Zwischen Landsacher und unserem Ziel in Bubikon geniessen wir manche Aussicht und durchqueren das Bergli-Riet.

In den Senken, die durch Torfabbau entstanden sind, haben sich Weiher gebildet.


Überhaupt wird in diesem grünen Gürtel zwischen Stäfa und Bubikon Sorge getragen zur Natur. Wer noch den einen oder anderen kleinen Abstecher vom Wanderweg macht, kann hier zehn Naturschutzgebiete besuchen. Die meisten davon sind Sumpf- und Weiherlandschaften. Das grösste davon bildet der Lützelsee mit dem Lutiker Riet.


Toller Zvieri im Löwen

Ein schöner Anblick bietet sich uns auch im Gasthof Löwen in Bubikon: Domenico Miggiano ist ein Meister der optischen Essensveredelung. In seiner Dessertvitrine finden sich stets feine Süssigkeiten. Diesmal sind es Zwetschgenküchlein, die auf Wunsch in der Küche mit Schlagrahm, Vanilleeis und Fruchtpüree zu einer hochkarätigen Leckerei veredelt werden.

Die Wanderung verbindet die Goldküste mit dem Oberland.

 

Vom Lindenbänkli zum Löwen


Route: Stäfa Lindenbänkli – Risi – Seeweid – Lutikon – Lützelsee – Adlethusen – Reipen – Reitbacher Riet – Bubikon



Hinreise: Zug nach Stäfa, Bus zum Lindenbänkli


Infos: Dauer knapp 3 Std., Distanz 11 km, Höhendifferenz 265 m aufwärts, 221 m abwärts.


Einkehr: Besenbeiz Haslen am Lützelsee; Gasthof Löwen, Bubikon.


Rückreise: Zug oder Bus ab Bubikon

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